Märchen im Tiefen Stollen



Es hat sich herumgesprochen und macht sich an steigenden Besucherzahlen bemerkbar: In der Walpurgisnacht am 30. April lädt die Erzählgemeinschaft Ostalb „Märchenbrunnen“ in den Tiefen Stollen.  Ein Zug reichte nicht aus, um die kleinen und großen Märchenfreunde in das Bergwerk zu befördern, wo sie den Märchen „aus der Unterwelt“ lauschen konnten.

Mit einem lauten „Glück auf!“ setzte sich der Zug in Bewegung, um die erwartungsvollen Zuhörer in eine große Höhle zu bringen. Helga Schwarting eröffnete den Märchenreigen mit dem österreichischen Märchen von den weißen Katzerln. Sie helfen einem Mädchen, einen in einen Raben verzauberten König und mit ihm das Königreich zu erlösen.
Überhaupt Katzen: Sie spielen in vielen Hexenmärchen eine Rolle. In dem Märchen vom Spielmann und der Grafentochter verfolgen zwei Hexen als struppige graue Katzen ein schönes Mädchen. Dem Spielmann gelingt es, das Mädchen zu erlösen. Die Rolle des Erlösers übernimmt in der wahrhaft gruseligen Geschichte von der schwarzen Katze ein Müllersgeselle. Er hackt der Katze die Pfote ab und – siehe da – am nächsten Tag fehlt der Meisterin eine Hand. Da suchte doch manches Kind vorsichtshalber Zuflucht auf Mamas oder Papas Schoß.
Ute Hommel erzählte das schöne Grimms Märchen vom Teufel mit den drei goldenen Haaren, das vielen noch aus Kindertagen bekannt war. Aus dem irisch/keltischen Märchenschatz hatte Ingrid Raschka eine Geschichte von einem Cluricaun ausgesucht. Das sind kleine Wesen aus der Anderswelt, die dem glücklichen Finder großen Reichtum bescheren können, wenn, ja wenn, er den kleinen Kerl festhalten kann. Der versteht es aber meist, die Leute abzulenken und verschwindet dann, ohne den Schatz zu hinterlassen. Auch das Märchen von der Schwarzen Magie, die bereits ein kleines Mädchen beherrscht, entstammt dem reichen keltischen Märchenschatz.
Den schaurig-schönen Geschichten lauschten nicht nur die Kinder mit angehaltenem Atem. Die durch das Bergwerksteam liebevoll gestaltete Umgebung, das flackernde Kerzenlicht, die geheimnisvollen Schatten, all das trug viel zur Stimmung bei. Und so verging die Märchenstunde wie im Flug bis es bei der Ausfahrt wieder hieß „Glück auf!“      

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