Geschichten und Geschichte rund um die Kocherburg




Zahllose Mythen und Sagen ranken sich um die Kocherburg und ihren letzten Besitzer, den bösen Junker Hans in Unterkochen. Obwohl schon im 30-jährigen Krieg zerstört, wurde so manches Unterkochener Kind mit Geschichten über die Burg, den bösen Junker Hans und seine Untaten erschreckt.
Die Erzählgemeinschaft Ostalb „Märchenbrunnen“ und die Initiative Ruine Kocherburg luden zu einem  Spaziergang mit Geschichten, Sagen und Märchen rund um die Kocherburg. Auch wenn der Ort vielleicht früher einmal unheimlich wirkte, so ließ die strahlende Herbstsonne  bei den Zuhörern kein heimliches Gruseln aufkommen.
An den Mauern der Kocherburg erzählte Ute Fallscheer die schreckliche Geschichte der beiden ungleichen Schwestern Edeltraut und Hildegard. Aus Eifersucht stürzte letztere ihre Schwester in eine Dornenhecke, so dass sie erblindete. Sie wollte die Hilflose auch noch um ihr Erbe betrügen und starb keines natürlichen Todes. Seitdem, so die Sage, geht sie als großer schwarzer Pudel um.
Wie so oft, so mag auch diese Geschichte einen wahren Kern haben. Die beiden Archäologen Benny Rieger und Dana Herrmann, die sich in der Initiative Ruine Kocherburg engagieren, berichteten vom Fund einer Ofenkachel, die einen Pudel zeigt und von Hundeknochen, die ebenfalls einem Pudel zuzuordnen seien.
Über die Wallanlagen, die eine 4000jährige Siedlungsgeschichte belegen, vorbei an wassergefüllten Hülben, die der Viehtränke dienten, führte der Weg zu einem Aussichtspunkt, bei dem man das ganze Tal überblicken konnte.
Diesen Ort nahm Carmen Stumpf zum Anlass, über die Untaten des Junker Hans zu erzählen, der ein „frevelhafter, lästerlicher und grausamer Vogt“ gewesen sei.
 Höhepunkt seiner Schandtaten war zweifellos, dass er Bauern sogar während der Wandlung aus der Kirche holte, damit sie ihm bei der Jagd dienen konnten. So war auch ihm kein gutes Ende beschieden und er soll noch immer umgehen.
Mit dem Soldaten, der im Himmel und in der Hölle diente, aber am Ende in die Welt mit all ihrer Schönheit zurückkehrte, setzte sie beim Kocherursprung ein gegensätzliches Zeichen zu all der Grausamkeit.
Am Ende der Wanderung, erzählte Ute Fallscheer u.a. noch eine Sage, die erklärt, weshalb in den Tälern um die Kocherburg die Nebel die Taleinschnitte hinaufziehen. Eine Tochter eines Herrn der Kocherburg muss in den Gewölben der Burg zusammen mit ihrem Vater dessen Untaten sühnen. Sie möchte diesem grausamen Schicksal entkommen und greift dazu mit einer Hand an das obere Talende, mit der anderen Hand an das untere Talende, und da quillt aus ihren Fingerspitzen weißes Blut.
Die Zuhörer genossen die Wanderung, das wunderschöne Wetter und die spannenden und interessanten Geschichten und Sagen rund um die Kocherburg.

Wilder Geselle in lieblicher Landschaft - Wanderung mit Märchen und Sagen

Am Sonntag, den 25. September um 14 Uhr führen Ute Fallscheer und Carmen Stumpf von der Erzählgemeinschaft Ostalb „Märchenbrunnen“ eine Wanderung mit Sagen und Märchen rund um die Kocherburg bei  Unterkochen.

Vom Treffpunkt beim Läuterhäusle in Unterkochen geht der Weg über den steilen Fußpfad hinauf zur Kocherburg, der Burg des sagenhaften Junker Hans. Vorbei an vorgeschichtlichen Wallanlagen, erreichen wir den Abstieg zum Ursprung des weißen Kochers von wo sich herrliche Aussichten zeigen. Seinem Lauf folgen wir zurück zum Ausgangspunkt.

Sagen ranken sich um die Kocherburg, Märchen erzählen von der versteckten Waldhütte und der bezaubernden Landschaft. All das werden die beiden Erzählerinnen während des Rundgangs spannend und unterhaltsam zu Gehör bringen.

Dauer: 2,5 Stunden
Unkostenbeitrag 5 €

Märchenzelt beim Stadtmauerfest in Nördlingen

Vom 9. bis zum 11. September 2016 ist in diesem Jahr das  Stadtmauerfest in Nördlingen

Im Gallengäßchen beim Lager der "Freien Musketiere Neresheim" steht das Märchenzelt der Erzählgemeinschaft Ostalb 2Märchenbrunnen". Immer zur vollen Stunde wird Carmen Stumpf dort Märchen erzählen.  An dem bunten Programm aus Bekanntem und Neuem können Erwachsene und Kinder Freude haben:
Spannend ist es, zu erleben, wie der "Märchenschrein" nach und nach eine Geschichte frei gibt.
Ein Märchenlied ist schnell gelernt und kann mitgesungen werden.
Und fast bei allen Erzählungen gibt es etwas zum Schauen.

Am Freitag, 9. 9. und Samstag 10. 9. jeweils um 21 Uhr können die erwachsenen Zuhörer in die Welt der Märchen eintauchen. Zum Schmunzeln und Nachdenken erzählt Carmen Stumpf von Soldaten, vom Tod und vom großen Glück. Flöten und Trommel umrahmen die Erzählungen.

"Der Krieg hat den Indianern nichts Gutes gebracht!"



Friedensmärchen zum Antkriegstag im Café Samocca

Zum Abschluss des Antikriegstages bot die Erzählgemeinschaft Ostalb „Märchenbrunnen“ einen Märchenabend im Café Samocca. Unter dem Titel „Die klugen Fledermäuse“ erzählten Ute Hommel, Ingrid Raschka und Helga Schwarting Märchen vom Frieden. Begleitet wurden sie dabei von Herrn Gruno am Klavier, mit Gitarre und Geige.
Die besten Kriege sind die, die gar nicht erst entstehen. In dem reizenden chinesischen Märchen „Warum es keinen Krieg geben darf“ erkennen sogar die Feldherren, dass das Glück einer kleinen Familie nicht durch einen Feldzug zerstört werden darf. Erschreckend modern und aktuell kommt das Märchen von den klugen Fledermäuse daher. Sie wehren sich erfolgreich, in einen Krieg hineingezogen zu werden, den sie nicht als den ihren ansehen. Obwohl viele Zuhörer dabei an den zweiten Irakkrieg und die Koalition der Willigen dachten, ist das Märchen fast 700 Jahre alt, wie Ute Hommel verriet. .
In dem koreanischen Märchen vom Barthaar des Tigers erzählte Helga Schwarting von den schrecklichen Folgen, die Krieg und Gewalt bei den Kriegsteilnehmern, aber auch bei deren Angehörigen auslösen. Mit unendlicher Geduld gelingt es einer Frau, ein Barthaar des Tigers abzuschneiden und bekommt so einen Weg aufgezeigt, ihrem Mann zu helfen.
Ingrid Raschka ging in ihrem Märchen vom Geschenk des Rabbi auf die Bedeutung des inneren Friedens ein. Durch gutes Beispiel schaffte es ein Rabbi nicht nur, ein Kloster zu reaktivieren, er zeigt auch, dass zwei unterschiedliche Religionen gut miteinander auskommen können.
Dass Waffen nicht unbedingt eingesetzt werden müssen, zeigte das japanische  Märchen vom Schwertmeister. Es lässt einen waffenstarrenden Samuraikrieger ziemlich lächerlich aussehen. Auch zwei weise, alte Indianerhäuptlinge gelangten zu der Einsicht, „dass der Krieg den Indianer noch nie etwas Gutes gebracht hat!“ Daher wurden im Indianerland die Streitäxte vergraben. Das anschließende Friedensfest brachte sogar die Sonne zum Lächeln.
Die Erzählerinnen baten an diesem Abend um Spenden zugunsten der Flüchtlingsarbeit des Vereins Kulturküche Aalen. Dessen Vorsitzende Rosemarie Wilhelm freute sich über mehr als 270 Euro.