Besucherandrang bei japanischen Märchen


„Jetzt ist Schluss, wir haben keine Stühle mehr!“ Die Mitarbeiter im Café Samocca waren ratlos, Ute Hommel erfreut über den großen Zustrom an Zuhörern. Japanische Märchen und japanische Flötenmusik – das war offenbar ein attraktives und interessantes Angebot.
Mit einem von der Flötenspielerin Hiromi Mori gefalteten Kranich, einem traditionellen Glücksbringer in Japan, begrüßte Ute Hommel die Gäste zum ersten Märchenabend im neuen Jahr. Mit Yuki-Onna und Momotaro hatte sie zwei Märchenfiguren im Gepäck, die in Japan so bekannt sind wie bei uns Aschenputtel und Rotkäppchen.
Yuki-Onna, die geheimnisvolle und gefährliche Schneefrau tötet mit ihrem eisigen Hauch jeden, der ihr zu nahe kommt. Eine Ausnahme macht sie nur mit dem hübschen jungen Holzfäller Teramichi, denn sie will auch einmal Menschenglück erleben. Das ist ihr auch eine Zeit lang vergönnt, bis der Mann sein Schweigeversprechen bricht und sie ihn verlassen muss – zurück in ihr kaltes Reich.
Der Pfirsichjunge Momotaro wird zwei kinderlosen Alten in einem Pfirsich geschenkt. Er dankt seinen Eltern, indem er die bösen Geister, die Oni, besiegt und ihre Schätze erhält. Unterstützt wird er dabei von drei tierischen Freunden und nicht zuletzt durch die Reisklöße, die seine Mutter gekocht hat – die besten von ganz Japan.
Das poetische Märchen von der Grasmücke zeigt die Schönheit der japanische Natur zu allen Jahreszeiten. Ein einsamer Wanderer entdeckt diese seltsame und geheimnisvolle Landschaft. Sie entgleitet ihm aber, weil er sich nicht an Verbote hält.

Welche Freude und welche Verzweiflung ein einfacher Spiegel hervorrufen kann, wurde im Märchen vom Fischer Tomo und seiner Frau Giri deutlich. Er sieht darin seinen geliebten verstorbenen Vater, sie sieht eine Nebenbuhlerin im Spiegel. Erst die weise Abtissin kann die Probleme klären und die Eheleute versöhnen.
Dass auch eine Märchenerzählerin sich nicht alles merken kann, gestand Ute Hommel bei dem heiteren Märchen vom langen Namen. Angesichts eines aus 16 (japanischen) Einzelnamen zusammengesetzten Namens, der immerhin aus 148 Buchstaben bestand, hatten aber alle Zuhörer Verständnis, dass sie ihn vorlas.
Das Flötentrio, bestehend aus Hiromi Mori, die auch die Noten besorgt hatte, Elvira Schäfer und Stephanie Grund-Lipowsky erfreute die Zuhörer mit zarten und einfühlsamen Weisen auf verschiedenen Flöten.

Japanische Märchen

Momotaro und Yuki-Onna sind Märchenfiguren, die in Japan so bekannt sind wie bei uns Rotkäppchen und Aschenputtel. Von diesen und anderen Heldinnen und Helden erzählt Ute Hommel am Freitag, dem 4. Januar um 19 Uhr im Café Samocca in Aalen. Mit japanischen Weisen begleitet ein Flötentrio, bestehend aus Hiromi Mori, Elvira Freitag und Stephanie Grund-Lipowsky  Der Eintritt beträgt 5 Euro.