Die Märchenveranstaltung im lauschigen Garten war leider nicht möglich. Zwei Stunden vorher war ein heftiges Unwetter mit Hagel über Ellwangen niedergegangen. Dennoch stömten viele Zuschauerinnen und Zuschauer in den Festsaal des Palais Adelmann. Die Erzählgemeinschaft ist mittlerweile auch in Ellwangen beliebt und bekannt, ebenso wie die "Zupfdohlen", die musikalischen Begleiterinnen an Tisch- und Veehharfen.
Sie eröffneten den Abend mit dem alten Handwerkerlied "Es, es, es und es", das die schlechten Bedingungen beschreibt, unter denen Handwerksgesellen im Mittelalter oft litten. Im Grimms Märchen von dem Armen und dem Reichen erzählte Ute Hommel, dass Wünsche gut überlegt sein sollten. Im griechischen Märchen von dem Armen und seiner Schicksalsfrau dagegen kann es auch einmal nützlich sein, seine Schicksalsfrau "einen goldenen Faden spinnen" zu lassen und dabei gelassen die Wasserpfeife zu rauchen.
Wie es einem einfachen Bauern gelang, durch Glück und Gewitztheit ein berühmter Dokto Allwissend zu werden, erzählte Lilo Schick-Krause. Ein Göckelhahnbuch und seine Bauernschläue halfen nicht wenig dabei. "Das letzte Fest" berichtete von der Willkür des Königs, der einem armen Holzfäller seine Freunde und seine Lebenslust neidete - mit einem überraschenden Ende.
Wie aus einer Müllerstochter eine Königin wird? Ganz einfach: Man muss drei
Kammern voll Stroh zu Gold spinnen. Und da die Müllerstochter das nicht konnte, brauchte sie die Hilfe eines kleinen Männchens. Da sie am Ende Rumpelstilzchens Namen herausfindet, darf sie ihr Kind behalten. Für Rumpelstilzchen endet alles ...ziemlich tragisch!
Die Reise ins Paradies könnte möglich sein, selbst für einfache Leute. Wäre da nicht die Schwatzhaftigkeit und Neugier einer Frau gewesen. Und so enden alle zwar unversehrt, aber leider nur auf Erden und nicht im Paradies.
Die Akteure des Abends wurden mit großem Beifall und wunderschönen Blumensträußen verabschiedet.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen