Im Bonhoeffer-Haus: Märchen von Gott und der Welt




Zu „Märchen von Gott und der Welt“ luden die Erzählgemeinschaft Ostalb „Märchenbrunnen“ und die Gruppe 55 plus der evangelischen Kirche Unterrombach ein.
Im gut besuchten Saal des Bonhoeffer-Hauses lauschten die Gäste den frei erzählten Märchen und den verbindenden Klavierklängen von Fabrizio Mancini.
„Was macht Gott den ganzen Tag?“ fragten Ingrid Raschka und ein Bettler in dem gleichnamigen Märchen den Propheten Mosche. Durch seine Gier erlebt der Bettler nicht nur die Sonnenseiten des göttlichen Schaffens, sondern auch die Schattenseiten.
Auch in dem von Ute Fallscheer vorgetragenen arabischen Märchen von Kapitän Hikmet, einem Seeräuber, weiß dieser die Gaben Gottes nicht zu schätzen. Er wirft Allahs Geschenke den Fischen vor und wird daher zur Strafe zu einer Irrfahrt auf den Weltmeeren verurteilt.
Den Unterschied zwischen Himmel und Hölle zeigt der Prophet Elia einem Rabbi: Die zu langen Löffel können entweder selbstsüchtig und vergeblich zur Nahrungsaufnahmen dienen oder man hilft sich gegenseitig.
Mit dem heiteren russischen Märchen vom Soldaten, der vorübergehend im Himmel und dann in der Hölle landet, zeigte Carmen Stumpf, wie sich auch in diesen Gefilden mit List vieles erreichen lässt. Auch das chinesische Märchen vom Sonnengott, der die Mondgöttin heiraten will, sie aber nie einholen kann, ließ die Zuhörer schmunzeln.
Das afrikanische Märchen von Fidi Mikulli erzählt vom Leid eines Menschen. Seine Klagen stören den Gott, so dass er den Mann zu sich rufen lässt. Am Ende muss dieser einsehen, dass der Tod zum Leben gehört, aber ebenso die Trauer.
Das bekannte Bechstein-Märchen vom gnitzen Schwaben, der das Leberlein gefressen hatte, von Ingrid Raschka auf Schwäbisch erzählt, beendete einen Märchenabend, der zum Nachdenken, aber auch zum Schmunzeln anregte.

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