Ein fast runder Vollmond stand am Himmel über dem Seelhaus in Bopfingen, als die Erzählgemeinschaft Ostalb "Märchenbrunnen" zur Bopfinger Märchennacht mit dem Titel "Silbermond und Sternenglanz" lud. Ute Hommel, Helga Schwarting und Carmen Stumpf erzählten Märchen von den Gestirnen. Sie wurden liebevoll begleitet von Susanne Engel an der Harfe, während rainer Engel seinen verschiedenen Gongs einmal zarte, dann wieder kräftige und machtvolle Töne entlockte.
In dem Grimms Märchen von der Nixe im Teich wird ein hübscher Jäger von der Wasserfrau entführt. Seine Frau träumt, wie sie ihn erlösen könnte und in der dritten Vollmondnacht gelingt es ihr auch. Carmen Stumpf erinnerte daran, dass gerade dieses Märchen das Lieblingsmärchen von Friede Wallentin sei, der Initiatorin der Bopfinger Märchennacht, die leider aus gesundheitlichen Gründen nicht da sein konnte.
Das Märchen, wie in ältesten Zeiten der Morgenstern und der
Abendstern an den Himmel kamen, um die Menschen früh und spät an die Liebe zu allem Mütterlichen zu mahnen, erzählte Helga
Schwarting, während Ute Hommel von drei Ringen berichtete, in denen ein Stern funkelte, der Mond schimmerte und die Sonne glänzte. Damit konnte der Prinz die schöne Prinzessin gewinnen. Nicht so erfolgreich war der Sonnengott, der die schöne Mondgöttin heiraten wollte und ihr seitdem vergeblich nachläuft. Auch die Anstrengungen der Schreckenswesen, die die Dunkelheit lieben, die Mondfrau auf immer zu begraben, waren vergeblich. Die Menschen befreiten im Märchen von der Mondfrau ihre Helferin und Beschützerin der Nacht.
Die Gestirne helfen den Menschen bei der Suche nach dem Liebsten. In dem Grimmschen Märchen von den "Sieben Raben" zeigten sich nur die Sterne hilfreich, während der Mond und die Sonne dem Mädchen bei der Suche nach seinen Brüdern Angst machten und es vertrieben. Im griechischen Märchen vom Zuckermann "Simigdalenios" dagegen unterstützten alle Gestirne die Frau und zeigten ihr den Weg zu ihrem entführten Mann.
Wohin zu große Habgier führen kann, berichtete "Der Korb mit den Dukaten". Das Mondlicht offenbarte einem Mann einen ganzen Dukatensee. Weil er aber zu viel wollte, stand er am Ende mit leeren Händen da.
Das chinesische Märchen von der Reise zur Sonne beschreibt den langen Weg einer jungen Frau, die sich über viele Jahre, ja sogar Jahrzehnte bemüht, ihrem Volk das Licht der Sonne zu bringen. Ihrem Sohn gelang es schließlich, aber ihre Heldentat ist unvergessen.
Die begeisterten Zuhörer entließen die Erzählerinnen und die Musiker nicht ohne eine Zugabe zu verlangen.
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