Hexenmärchen im Tiefen Stollen

Passender könnte der Ort gar nicht sein: Während einige Kerzen mit ihrem flackernden Licht die Höhle im Tiefen Stollen geheimnisvoll ausleuchten, die Tropfen von den Felsen rinnen und die Spinnweben in den Felsnischen glitzern, erzählen die Märchenerzählerinnen des „Märchenbrunnens“ spannende und gruselige Hexenmärchen.. Mit liebevoll und stimmungsvoll gestaltetem Ambiente wurden die zahlreichen Zuhörer sofort in eine magische Stimmung versetzt. Der Tiefe Stollen zeigte sich einmal mehr als wunderbar geeigneter Ort für Märchen.


Eine sehr emanzipatorische Wendung nimmt das Märchen von der Frau, die ihren Mann erlöste. Keinem der drei Königssöhne gelingt es, das Wasser zur Wiederherstellung des königlichen Augenlichts zu besorgen und die von einer Hexe versteinerten Königssöhne zu erlösen. Es ist die Frau des ältesten Königssohns, so erzählte Irmgard Renner-Heck, – und sie bekommt folgerichtig die Krone zugesprochen. Die vernichtende und bedrohende Seite der Hexen zeigte sie dagegen in dem Märchen von der schönen Hexentochter, der ein verliebter Jüngling um ein Haar verfallen wäre.

Helga Schwarting nahm die Zuhörer mit zu dem Grimms Märchen von der Alten im Wald, die einen Königssohn mitsamt seiner Dienerschaft verhext hatte und von einem einfachen Dienstmädchen besiegt wurde.

Das schaurige Märchen von dem Kind, das nicht folgen wollte und daher von Frau Trude verzaubert wird, erzählte Ingrid Raschka. Dagegen brachte ihr Märchen von den Hexen und dem neugierigen Ehemann, der gern Wein trinkt, die zahlreichen Zuhörer zum Schmunzeln. Welche Folgen ein Kuss haben kann, beschrieb Irmgard Renner-Heck. Die Hexe und ihr Krötensohn werden zerrissen, der Prinz dagegen erlöst. Er und seine Erlöserin, ein Mädchen mit reinem Herzen, stellten zudem sicher, dass von da an reichlich geküsst wurde – „und nicht nur einmal am Tag.!“



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