„Schick mich auf den Weg“ „Märchenbrunnen“ zum 15. Mal in Bopfingen

„Wege sind im Märchen nicht nur äußere, sondern auch immer innere Wege, Wege zu sich selbst und zur Selbsterkenntnis!“ Mit diesem Hinweis eröffnete Carmen Stumpf den Märchenabend der Erzählgemeinschaft Ostalb „Märchenbrunnen“. Auch diese lange Bopfinger Tradition hat schon Wege mitgemacht: Vom alten Rathaus Bopfingen, wo zum ersten Mal eine „Lange Nacht der Märchen“ stattfand, zum Schulgebäude auf der Rückseite, weiter zur Schranne und nun zum Museum im Seelhaus.


Mit dem chinesischen Märchen „Der Weg zur Sonne“ beschrieb Carmen Stumpf die beschwerliche Reise einer jungen Mutter. Sie macht sich auf den jahrzehntelangen Weg, um die Sonne zu suchen und zu ihrem Volk zu bringen. Erst ihr Sohn kann die gewaltige Aufgabe erfüllen. Auch das kleine Mädchen Wassilissa im gleichnamigen russischen Märchen muss eine gefährliche Aufgabe bewältigen. Sie muss Feuer bei der bösen Baba Jaga holen, wird dabei allerdings, wie Ute Fallscheer darlegte, von ihrer wunderbaren Puppe unterstützt. 
Einen ganz anderen Weg legt der Königssohn in dem Grimmschen Märchen vom Eisenhans zurück, Vom selbstsüchtigen Jungen, der nur seine eigenen Wünsche kennt, entwickelt er sich zu einem verantwortungsbewussten jungen Mann. So kann er den wilden Mann erlösen und bekommt nicht nur dessen Schätze, sondern auch die Hand der Königstochter.


Dass Wege nicht immer nur zu einem Menschen hin, sondern manchmal auch weg führen können, zeigt das nordamerikanische Märchen von der Seehundfrau. Um ihr eigenes Leben zu retten, verlässt sie ihren Mann und kehrt zurück in ihr nasses Element. Wasser spielt auch in dem orientalischen Märchen von den zwei Teichen eine entscheidende Rolle. Kann es doch einen hässlichen, alten Mann in einen jungen und schönen verwandeln und damit eine Prophezeiung erfüllen. Mit dem reizenden Indianermärchen von den ersten Erdbeeren, die „so süß schmecken wie jede Versöhnung!“ beendete Ute Hommel den Reigen der Märchen, die auch die Zuhörer auf einen Weg um die ganze Welt mitnahmen. Die beiden Musiker Veronika und Peter Eisenbarth griffen das Wegethema auch musikalisch auf und ließen mit vielen verschiedenen Instrumenten Weisen aus vielen Ländern und Regionen erklingen.  

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