Lange Märchennacht in Bopfingen



Ein bunter Rosenstrauß, rote Herzen zum Knabbern, wunderbare Märchen und einfühlsame Flötenweisen – aus dieser Mischung entstand die dreizehnte Lange Nacht der Märchen in der Bopfinger Schranne. Die vier Erzählerinnen der Erzählgemeinschaft Ostalb „Märchen-brunnen“ verzauberten die Zuhörerinnen und Zuhörer mit Märchen von Müttern, das Trio Tibia musici begleitete auf verschiedenen Flöten.

Mit dem afrikanischen Märchen von Mazanendaba, die für ihre Kinder Geschichten sucht, eröffnete Ute Hommel den Märchenreigen. Zum Glück, nicht nur für ihre Kinder, bekommt sie viele Geschichten in einer Zaubermuschel geschenkt und von da an wandern die Geschichten um die Welt. In vielen Grimms Märchen spielen Mütter eine wichtige Rolle. In der Gänsemagd erzählte Carmen Stumpf von der Mutter, die ihre Tochter durch ihre Blutstropfen beschützt, obwohl diese „weit über Feld“ an einen Königssohn verheiratet wird. Die Patin sorgt in „Spindel, Weberschiffchen und Nadel“ anstelle der verstorbenen Mutter für das ihr anvertraute Kind. Auch in dem entzückenden Märchen vom Goldtöchterchen, dem kleinen „Nacktfrosch im Hemde“ aus der Sammlung von Volkmann-Leander erzählte Helga Schwarting von einem kleinen Mädchen, das sich verläuft und so seine Mutter in Angst und Schrecken versetzt.

Von einer Mutter, die ihr eigenes Wohl über das der Kinder stellt, handelt das Märchen von der Kristallkugel. Friede Wallentin erzählte hier die Geschichte einer Zauberin, die zur Erhaltung ihrer eigenen Macht nicht davor zurückschreckt, ihre Söhne zu verzaubern. Und auch die Gräfin in „Der Spielmann und die Grafentochter“ ist bereit, ihre Tochter zu opfern, damit die eigene Schönheit erhalten bleibe.

Dass es sich doch manchmal auszahlt, auf die Mutter zu hören, zeigten Märchen wie „Frau Trude“ oder „Sepp auf der Freite“. Sie kommen ohne erhobenen Zeigefinger aus und zeigen drastisch oder augenzwinkernd die Weisheit mütterlicher Ratschläge. Der Märchenabend wurde umrahmt von dem Flötentrio Tibia musici unter der Leitung von Dorothee Theuer. Die begeisterten Zuhörer wurden traditionsgemäß verabschiedet mit dem Lied „Der Mond ist aufgegangen“.

Der nächste Märchenabend findet am Freitag, 7. Juni um 20 Uhr in der Synagoge Oberdorf statt. Hier erzählen Friede Wallentin, Ingrid Raschka, Irmgard Renner-Heck und Ute Hommel jüdische Märchen.











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